„Ein Kapitel für sich“ ist Teil 3 der vierteiligen Theaterserie nach den Romanen von Walter Kempowski. Die Familie Kempowski steht vor den Trümmern, die der Zweite Weltkrieg 1945 hinterlassen hat. Man erlebt am eigenen Leibe oder bei Nachbarn und Freunden Elend, Hunger, Plünderungen und Gewalttätigkeiten. Aber ausgebombt sind sie nicht und es ist noch etwas Geld übrig. Zwischen Trümmerschutt und Ausgangssperren, Schwarzmarkt und Hamsterzügen versucht die Familie Kempowski nach dem Krieg die bürgerliche Kontinuität wiederherzustellen. Nachdem der Ich-Erzähler Walter für kurze Zeit in den Westen „rübergemacht“ hatte und mit ein paar Frachtbriefen den Amerikanern die Ausplünderung der „Zone“ durch die Russen demonstrieren wollte, wird er bei einem Besuch in Rostock festgenommen und verbringt acht Jahre im Zuchthaus in Bautzen. Spionage hieß die Anklage. Nicht nur Walter, sondern auch Bruder Robert wird verhaftet und schließlich sogar die Mutter. Walter hatte ihre Mitwisserschaft im Verhör zugegeben, was er sich nie verzeiht. Mutter und Söhne machen mit Haft und Häftlingen ihre ganz eigenen Erfahrungen, und so erzählt jeder aus seiner Perspektive, was ihm in der Welt der Eingeschlossenen widerfahren ist. Und dennoch: Bei allem Leid zeigt sich der lakonische Humor Kempowskis in allen Figuren.
Produktion: Altonaer Theater
Bühnenfassung und Regie: Axel Schneider
Bühne: Ulrike Engelbrecht
Kostüme: Volker Deutschmann
Musikalische Leitung: Mathias Kosel
Mit: Johan Richter, Philip Spreen, Anne Schieber, Hans Schernthaner, Katrin Gerken, Tobias Dürr, Nadja Wünsche, Detlef Heydorn, Ute Geske
(Teil 2 „Tadellöser & Wolff“ am 17.01.2023, Teil 4 kommende Saison)
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